Die USA im Krieg und
die amerikanische Nationalhymne bei den
Olympischen Spielen oder: Von Baltimore bis Aleppo
“O say can you see,
By the dawn's early light,
What so proudly we hail'd
At the twilight's last gleaming?”
By the dawn's early light,
What so proudly we hail'd
At the twilight's last gleaming?”
So beginnt die US-amerikanische Nationalhymne, die in den
letzten Tagen öfters als jede andere bei den Olympischen Spielen in London
gespielt wurde, während sich das „Star-Spangled Banner“ erhob und ein Sportler
oder eine Sportlerin mit rechter Hand auf dem Herzen stolz auf dem Siegespodest
stand. Michael Phelps hat
nicht mitgesungen, andere schon.
“And the rocket's red glare,
The bombs bursting in air
Gave proof thro' the night
That our flag was still there…”
The bombs bursting in air
Gave proof thro' the night
That our flag was still there…”
Täglich zerbersten die Bomben – seit der Entstehung des
Textes der Nationalhymne vor 200 Jahren, als die USA den ersten Krieg gegen
eine andere Nation erklärten – bis zum heutigen Tag. Die Flagge ist auch dort,
wo heute ein brutaler Krieg stattfindet. Unverhohlen offen ist nun die
US-amerikanische Unterstützung der Aufständischen in Syrien, mit all den
schrecklichen Folgen eines Bürgerkrieges, des Blutrausches von Rache und
Vergeltung. Die USA und ihre Verbündeten lassen andere kämpfen, um das syrische
Regime in die Knie zu zwingen. Assad und sein Regime standen und stehen auf der
falschen Seite. Für den militärischen
Kampf stehen Millionen zur Verfügung, für nicht-militärische Maßnahmen fehlt es
an Bereitschaft und Kofi Annan zieht sich aufgrund mangelnder Unterstützung für
seine Friedensbemühungen frustriert zurück.
“And where is that band who so vauntingly swore
That the havoc of war and the battle's confusion,
A home and a country, should leave us no more?
Their blood has washed out their foul footsteps' pollution.
No refuge could save the hireling and slave
From the terror of flight, or the gloom of the grave:
And the star-spangled banner in triumph doth wave,
O'er the land of the free and the home of the brave.”
That the havoc of war and the battle's confusion,
A home and a country, should leave us no more?
Their blood has washed out their foul footsteps' pollution.
No refuge could save the hireling and slave
From the terror of flight, or the gloom of the grave:
And the star-spangled banner in triumph doth wave,
O'er the land of the free and the home of the brave.”
Damals schon, 1812, setzten sich in den USA die Kriegsfalken
durch: Ein Krieg gegen Großbritannien wurde vom Zaun gebrochen, um Kanada zu
erobern und freie Hand im Kampf gegen die Native Americans zu haben. Kriegsgegner
wurden mundtot gemacht. Präsident Jefferson versprach einen einfachen und
kurzen Krieg – bekannte Worte aus der jüngsten Zeitgeschichte. Was in der
dritten Strophe der Nationalhymne besungen wird, erinnert an Kriegsszenen aus
Aleppo und anderen Kriegsgebieten. Francis Scott dichtete, „dass das Blut die
fauligen Fußabdrücke der Bösewichte vom schönen amerikanischen Boden
weggewaschen hat und dass nicht einmal ihre panische Flucht sie vor ihren
düsteren Gräbern schützen konnte“. Martialischer Blutrausch –1814 in Baltimore,
2012 in Aleppo.
Dr. Klaus Heidegger, Kommission für Antimilitarismus und
Pazifismus von Pax Christi Österreich
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