Heini Staudinger statt Hans Jörg Schelling!
„Meine“ Heimat ist mit der Regierungsbildung II des Kabinetts Faymann-Mitterlehner nun noch mehr in der Hand des Wirtschaftsbundes: Vizekanzler, Wirtschaftsminister, Bildungsminister, Finanzminister, Staatssekretär für Bildung – besetzt von Personen, die aus dem Wirtschaftsbund kommen. Ein Finanzminister, der als erfolgreich XXX-Lutz-Boss Karriere machte. Er beherrscht also die Spielregeln des neokapitalistischen Verdrängungswettbewerbes, der wohl kaum deutlicher wird als in den großen Möbelhäusern – und hier gerade bei den Diskontern, wo billige Möbel, die unter unwürdigen Bedingungen produziert werden und nach Kauf bald in kurzer Zeit auf den Bauhöfen der Gemeinden als Müll landen. In einem Land, wo schon viel zu viel Ramsch konsumiert wird, will die Regierung nun über eine Steuersenkung den „Konsum“ ankurbeln. Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, nicht in dem die Arbeit geteilt wird, sondern die bereits bestehende Überproduktion in vielen Bereichen durch eine Hyperproduktion gesteigert wird. Der bereits unerträgliche Verkehr soll nicht gedrosselt werden, sondern milliardenteure Löcher werden durch Berge gebohrt für noch mehr Verkehr; Straßen werden ausgebaut usw. usf. In dieser Logik wird darauf gedrängt, alpine Ruhezonen für eine Erweiterung von ohnehin schon überdimensionierten und unter Schneemangel leidenden Skigebieten zu opfern. Vermögen wird nicht geteilt, sondern in einem Land, in dem Reiche reicher und Arme ärmer werden, war es besonders der Wirtschaftsbund, der sich vehement gegen eine stärkere Besteuerung bei den hohen Einkommen wehrte. Der Earth Overshoot Day, der Tag, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen eines ganzen Jahres erschöpft hat, war heuer bereits am 19. August.
Die Wirtschaft Österreichs könnte sich auch anders orientieren. Österreich sollte von Unternehmern wie Heini Staudinger regiert werden, die tatsächlich in ihrem Lebenswerk gezeigt haben, wie nicht durch Verdrängungswettbewerb, sondern durch Kooperation, nicht durch Verlagerung von Produktionsstätten in sündhafte Produktionszonen von Billigstlohnländern, sondern durch heimische Qualitätsproduktion, als Unternehmer, der nicht Millionen verdiente, sondern seinen Verdienst dem seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anpasste. Doch solche Menschen werden nicht als Regierungsmitglieder angelobt.
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