Samstag, 23. Februar 2013

Carnivore Doppelmoral

Carnivore Doppelmoral Wäre in der beanstandeten Lasagne Huhn statt Pferd, so hätte es keine große Debatte gegeben, da mag das Huhn auch noch so grausam gehalten worden sein. Fleischesser haben ihre eigene Logik. Warum scheint es ungleich schrecklicher zu sein, ein Pferd zu essen, als Rind zu essen? Warum rinnt beim Wort Rindfleisch so manchem Zeitgenossen das Mund im Wasser zusammen, bei Pferdefleisch aber entdeckt man Mitleid mit der vierfüßigen Kreatur? Es ist eine absurde Logik, die mit unendlich viel Tierleid verbunden ist. Abertausend Tonnen Fleisch, das falsch deklariert sein könnte, soll nun vernichtet werden. Für jedes Kilo Fleisch muss nun ein anderes Tier getötet werden, um das vernichtete Fleisch zu ersetzen. Massenschlachtereien sind die Folge. Dies ist der eigentliche Skandal im „Pferdefleischskandal“. Der Skandal ist die Massentierhaltung, die jeder Fleischkonsument mitträgt, der nach Billigfleischware aus ist, der mitverursacht, dass es eine gigantische Nachfrage nach „toten Tieren“ gibt. Vielleicht trägt die gegenwärtige öffentliche Hysterie über pferdefleischliche Zusätze dazu bei, dass weniger nach den fleischlichen Verpackungen in den Tiefkühlregalen gegriffen wird, dass vielleicht sogar so mancher Zeitgenosse seine Tierliebe neu entdeckt und menschliche Empathien für Tiere nicht auf Pferde und vierbeinigen Haustiere beschränkt werden. Klaus Heidegger

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen