Sonntag, 25. August 2013

Ägypten und die Wehpflicht

Ägypten und die Wehrpflicht Wenn ich die schrecklichen Bilder aus Ägypten sehe, wenn ich die Gewalttaten der ägyptischen Armee gegenüber den protestierenden Menschen im Blick habe, dann denke ich auch an jene Argumente, die da vor einigen Monaten lauteten: Eine Armee auf der Basis der Wehrpflicht würde nicht auf die eigenen Menschen losgehen, hätte Hemmungen, exzessive Gewalt im Inneren anzuwenden. Kaum ein Staat dieser Welt hat eine Armee mit einer solch starken Wehrpflichtbasis wie Ägypten: Alle jungen Männer sind militärverpflichtet. Wehrdienstverweigerer werden weiterhin diskriminiert. Sie werden beispielsweise von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Christen werden während ihrer Wehrpflichtzeit oftmals schikaniert. Der ägyptische Zwangsdienst dauert bis zu 36 Jahre und eine Reservistenverpflichtung besteht für weitere 9 Jahre. Die ägyptische (Wehrpflicht-)Armee ist auch deswegen so stark – und gefährlich! Zu wünschen wäre deswegen eine weltweite Bewegung zur Abschaffung der Wehrpflicht – und damit auch ein Weg zu weniger Militär und Gewaltmissbrauch. Das ägyptische Exempel zeigt: Wehrpflicht garantiert keinen Schutz vor dem missbräuchlichen Einsatz des Militärs, sondern bietet vielmehr eine Basis für Gräueltaten gegenüber der eigenen Bevölkerung. Klaus Heidegger, 23.8.2013

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